Amiga UNIX Installation
Die normale Installation startet mit 2 Disketten und liest dann ein CPIO-Archiv von einem Bandlaufwerk ein. Leider akzeptiert Amix nicht jedes Bandlaufwerk: Nein, hier muss es schon der hauseigene Commodore A3070 Streamer bzw. die darin verbauten Laufwerke (Caliper oder Sankyo CP-150) sein.
Entgegen diverser Aussagen geht das Archive Viper 150MB Laufwerk NICHT! Ich habe selbst so ein Laufwerk und Amix streikt hier.
Es gibt aber gepatchte Installationsdisketten, die es uns ermöglichen, auch ohne den Streamer in den Genuss von Amix zu kommen.
Wir brauchen dazu:
- Einen Amiga 3000
- 2 Disketten
- 1 SCSI-Festplatte mit mindestens 200MB als Installationsmedium
- Aktuellen Rechner mit SCSI zum Entpacken und Beschreiben des Installationsmediums
Schritt 1: Download der benötigten Software
Die benötigten Dateien können hier heruntergeladen werden:
AmixInstallation.bz2 (Dateigröße: 64,9MB)
Schritt 2: Erstellen der Bootdisketten
Die Bootdisketten werden aus den beiden Disk-Images im Archiv erzeugt. Hierzu wird das Programm ADF2Disk verwendet.
Zuerst muss das Archiv entpackt werden. Im Ordner
Amiga befindet sich das Programm
adf2disk, mit dem man die 2 Diskettenimages auf physikalische Datenträger schreiben kann.
Die Disk-Images befinden sich im Ordner
Installationsarchiv.
Name | Inhalt |
boot.img.bz2 | Boot-Diskette (1/2) |
root.img.bz2 | Root-Diskette (2/2) |
Die bz2-Dateien können am Amiga z.B. mit dem AmigaOS 3.9 Entpacker entpackt werden. Um die Images auf eine Diskette im internen Laufwerk zu schreiben, tippt man in der Shell folgendes ein:
adf2disk source=imagename.img device=trackdisk.device unit=0
imagename.img muss natürlich entsprechend dem Disk-Image angepasst werden.
Schritt 3: Erstellen des Installationsmediums
Um das Installationsmedium zu erstellen verwendet man am besten einen PC, denn das Entpacken des Archivs würde auf dem Amiga sehr lange dauern. Dies geht sowohl unter Windows, als auch unter Linux (kann natürlich auch mit einer Live-CD gestartet werden).
Ich beschreibe hier den Weg über Windows:
Bei Windows 7 (vermutlich schon ab Vista) ist zu beachten, dass man die benötigte Konsole mit Admin-Rechten startet.
Im Archiv befindet sich der DD-Befehl, mit dem man die CPIO-Datei auf das Installationsmedium kopieren kann. Das Entpacken der Datei (BZIP2) ist z.B. mit 7-Zip möglich.
Um das Installationsmedium zu erzeugen, öffnet man eine Konsole mit Adminrechten und tippt:
dd --list
Dies listet alle Geräte auf, die im Rechner gefunden werden. Jetzt muss man aus der Liste die entsprechende Festplatte auswählen.
Die Liste enthält verschiedene Einträge, die in etwa so aussehen:
\\.\Volume{8c3c08a3-6f57-11e1-a36b-806e6f6e6963}\
link to \\?\Device\HarddiskVolume3
fixed media
Mounted on \\.\c:
Jetzt muss man nur noch den richtigen Eintrag finden.
Der Eintrag
"Mounted on..."
verweist auf den Windows-Laufwerksbuchstaben, hier also aufpassen!
In meinem Fall war die Ziel-Festplatte unter
\\?\Device\HarddiskVolume4
zu finden:
Zum Beschreiben des Installationsmediums tippt man also Folgendes (die entpackte CPIO-Datei muss sich hierbei im selben Ordner wie DD befinden):
dd if=amix.cpio of=\\?\Device\HarddiskVolume4 bs=512 --progress
Danach kann man eigentlich erstmal Kaffee trinken gehen...
Schritt 4: Anschluss am Amiga
Wenn die Platte fertig beschrieben ist, wird der PC runtergefahren und die Platte im Amiga verbaut. Dies geht natürlich auch extern, wichtig ist (wie immer bei SCSI) die korrekte Terminierung. Die ID der Platte sollte bekannt sein, weil man diese bei der Installation als Quellmedium angeben muss.
Schritt 5: Installation starten
Nachdem die Platte richtig angeschlossen ist, legt man die erste Diskette ein(
AMIX Boot) und schalten den Rechner ein. Externe SCSI-Geräte wie üblich vorher einschalten.
Nicht wundern: Es passiert erstmal eine ganze Zeit nichts Sichtbares! Der Bildschirm bleibt grau und der Amiga liest fröhlich von Diskette.
Irgendwann wird der Bildschirm schwarz und man wird aufgefordert, die zweite Diskette (
AMIX Root) einzulegen und ENTER zu drücken:
Insert floppy disk 2 (root file system) and press RETURN
Wenn alles geklappt hat, sollte nun das Copyright von Amiga Unix am Bildschirm angezeigt werden:
Unix System V release 4.0 AT&T Amiga Version 2.03
Kurze Zeit später startet nun das Installationsskript:
Amiga UNIX install script
warning: this is a MODIFIED install script!
If you want an unaltered disk set, try http://www.mmhart.com/
For information on using this disk, try http://www.amix.failsure.net/
Available key mappings are
1) | cdn | Canadien Francais |
2) | ch1 | Suisse |
3) | ch2 | Schweiz |
4) | d | Deutsch |
5) | dk | Dansk |
6) | e | Español |
7) | f | Français |
8) | gb | British |
9) | i | Italiano |
10) | n | Norsk |
11) | s | Svenska |
12) | usa | American |
13) | usa1 | American 1.0 |
14) | usa2 | American Dvorak |
Which keyboard are you using? [12]:
Hier wählt man Tastaturbelegung 4 für deutsche Tastatur. Übrigens, die Werte in
eckigen Klammern sind die Standardwerte. Wenn der Wert passt, kann man auch ohne etwas einzutippen einfach ENTER drücken.
Do you want to install or repair? [install]:
Hier drückt man einfach ENTER, es soll ja installiert werden.
Beginning installation process.
Pay attention: this question must be answered correctly, there is no error checking!
Enter the SCSI ID of your install media drive (1-6): 4
In meinem Fall ist das Installationsmedium auf der SCSI ID 4 zu finden.
Enter the partition number (0 for bare drive): 0
Media is on /dev/dsk/c4d0s1
If this is incorrect, CTRL-C and restart by /etc/profile
Scanning SCSI bus for hard disks...
Hard disks attached to this system:
Your disk is 8748 megabytes.
In meinem Rechner ist eine 9,1 GB SCSI-Platte verbaut.
Beim Einrichten der Partitionen gibt es einige Dinge zu beachten:
- Keine Partionen > 1 GB verwenden
- Immer mit einer leeren Festplatte starten
- Die Amix-Partitionen müssen innerhalb der ersten 4 GB der Festplatte liegen
- Ist bereits ein Amix und ein AmigaOS auf der Platte installiert, werden diese Partitionen wieder vorgeschlagen. AmigaOS wird nicht gelöscht!
Am besten nimmt man eine leere Festplatte und lässt Amix diese partitionieren. Amix benötigt 3 Partitionen. Weitere können zusätzlich angelegt werden.
Der Rest der Platte sollte dann einfach AmigaOS überlassen werden. Man muss das aber so berechnen, dass Amix maximal die ersten 3,9 GB der Platte verwendet.
Amix hat ziemliche Probleme mit Festplatten > 4 GB, kann aber bis 4 GB richtig damit umgehen. Ich habe für mich folgende Einteilung erstellt:
Root: | 1: UNIX_Root | 800 MB |
Swap: | 2: UNIX_Swap | 200 MB |
Boot: | 3: UNIX_Boot | 2 MB |
Die Partition für die Bootpartition wird automatisch angelegt und ist immer 2 MB.
Danach geht's mit der Installation weiter:
Choose your filesystem for the root partition:
s5: | Traditional UNIX file system |
ufs: | Berkeley system |
What file type is the root partition [s5]: ufs
Hier ist unbedingt
ufs auszuwählen!
Please wait while the partitions are checked...
Making filesystems. This will take a few minutes.
Copying cpio to root directory temprarily (speeds install)...
Starting cpio dump from c4d0s0...
Wenn nun die Dateien von der Installationsfestplatte kopiert werden, kann man sich erstmal einen weiteren Kaffee holen, das Kopieren dauert lange.
Sollte es hier nun nicht weitergehen, kann man mit ENTER das Installationsskript neustarten.
Tipps zur Problemlösung:
- Überprüfen der SCSI-ID
- Überprüfen der Partitionsnummer
- Überprüfen der SCSI-Terminierung
- Platte evtl. am internen oder externen SCSI testen
- Wird die Platte in der HDToolBox erkannt
- Evtl. Fehler beim Beschreiben mit DD
Schritt 6: Nach dem Kopieren
Nach dem Kopieren räumt Amix noch etwas auf und patcht den Kernel:
cpio dump completed.
Removing cpio from root...
Patching kernel...
Schritt 7: Nach der Installation
Nach der Installation muss zunächst die Installation gepatcht werden. Durch die HD-Installationsmethode ist das Paketsystem durcheinander, so dass man den letzten Patch für Amix nicht aufspielen kann. Der ist aber nötig , z.B. für X11R5 und diverse andere Dinge.