Amiga UNIX
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Der Amiga 3000 erschien 1990 und bot zum ersten mal eine wirkliche 32bit Architektur.
Er integrierte im Vergleich zum Amiga 2000 den SCSI-Controller A2091, eine 16 bzw. 25 MHz CPU vom Typ Motorola 68030 inklusive Coprozessor, den verbesserten ECS-Chipsatz inklusive integriertem Scandoubler und Flickerfixer und erlaubte die Aufrüstung auf 2 MB Chip- und 16 MB Fast-Ram.
Gleichzeitig konnte man eine Festplatte und bis zu 2 HD-Diskettenlaufwerke intern unterbringen.
Der Amiga ermöglicht den Einbau von bis zu 4 Zorro-III Karten.
Der Amiga 3000 wird heute aufgrund seines schönen Gehäuses geschätzt und erzielt durchaus stattliche Preise.
Der Amiga 3000 hat noch eine interessante Alternative zum AmigaOS: Amiga UNIX bzw. AMIX!
Amix basiert auf AT&Ts System V Release 4 und sollte Commodores Einstieg in die Unix-Welt werden, doch (wie fast immer) haben sie es natürlich grundlegend vergeigt. Gerüchten zufolge wurde sogar ein Deal mit SUN ausgeschlagen, die den 3000UX als Low-Cost Workstation in ihr Programm mit aufnehmen wollten.
Die englische Seite mit vielen Infos zu Amix http://www.amigaunix.com ist leider aktuell down bzw. befindet sich im Wiederaufbau.
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Positives
- Integrierter Scandoubler ermöglicht den einfachen Anschluss an moderne VGA-Monitore, falls diese ab 50Hz synchronisieren
- Schneller SCSI-Controller
- ECS Chipsatz inklusive neuer Bildschirmmodi
- Schneller 68030 Prozessor mit 68882 Coprozessor
- Verwendung von Zorro II und Zorro III Karten
- Video-Slot
Negatives
- Hitze. Durch das flache Desktopgehäuse kommt es gern zu Hitzestaus
- Aufrüstung des Fast-Rams nur mit teurem ZIP-Ram möglich
- Keine Möglichkeit 5 1/4" Laufwerke, wie z.B. CD-Laufwerke unterzubringen
- Aufgelötete Batterie läuft gerne aus und verätzt die Platine
- Der SCSI-Controller verhält sich manchmal biestig, vor allem, wenn die Terminierung nicht passt oder keine Geräte angeschlossen sind
- Prozessoraufrüstung ohne größere Umbauten fast nicht durchführbar (siehe Hitze)
Auch wenn es so aussieht, als ob die negativen Aspekte überwiegen würden: Wenn der 3000er mal läuft, macht es echt Spaß mit ihm zu arbeiten.
TFT-Tipp
Wer dem 3000er einen TFT gönnen möchte, sollte sich mal die älteren TFTs der Marke EIZO anschauen. Ich habe mir hier einen schönen grauen 15" EIZO
FlexScan L350 für ca. 20,- gekauft. Dieser hat 2 VGA-Eingänge und synchronisiert problemlos ab 50Hz. Also ideal für den 3000er und das Bild ist auch ordentlich zum Arbeiten.
AMIX Hardware-Unterstützung
Folgende Hardware wird von AMIX direkt unterstützt:
- A2090/2091 SCSI-Controller
- Amiga 3000 Onboard-SCSI-Controller
- A2065 Ethernet-Karte (und baugleiche)
- A2232 7fach Seriell-Karte
- A2410 TIGA-Grafikkarte
- A3070 Bandlaufwerk (zur originalen Installation)
- Phase5 Blizzard 4030 (Turbokarte mit 68030 und 50MHz)
Grundsätzlich wird ein vollwertiger 68020- oder 68030-Prozessor und eine FPU benötigt.
Eine MMU ist zwinged erforderlich, ein EC030 geht also nicht!
Nicht unterstützt werden: 68000, 68040 und 68060!
Im Prinzip läuft Amix nur auf einem Standard-Amiga 3000 oder auf einem entsprechend hochgerüsteten Amiga 2000.
Sehr zu empfehlen ist die Blizzard 4030, die Karte bringt einen spürbaren Geschwindigkeitsschub.
Handbücher
Mit Amiga Unix wurden 2 Handbücher ausgeliefert:
- Learning Amiga Unix
- Using Amiga Unix
Auf der
amigaunix.com Seite existieren alte Scans, die teilweise ziemlich schief sind. Leider wurden die Scans als PDF im Bildformat abgespeichert, es ist also nichts durchsuchbar und die Dateien sind riesengroß. Deshalb habe ich mir die Mühe gemacht und begonnen, die Handbücher zu überarbeiten.
Das kleinere Handbuch ist bereits fertig und kann hier heruntergeladen werden:
Learning Amiga Unix (Dateigröße: 2,8MB)